Netzwerken verschafft Traumjobs
Grundsätzliche Tipps zum beruflichen Netzwerken
Eigentlich ist Netzwerken das Normalste von der Welt. Jeder tut es, auch du. Ständig. Netzwerken ist nichts anderes, als das Kennenlernen von Menschen und die Pflege dieser Kontakte. Auf diese Weise entsteht ein buntes Netz unterschiedlicher Menschen, ein riesiger Pool von Kontakten, die sich austauschen und auch gegenseitig unterstützen können.
Wenn du beruflich netzwerken willst, darfst du diese Kontakte auch ganz bewusst knüpfen. Netzwerken besteht aus Geben und Nehmen, aber alles ganz locker und ohne Verpflichtung. Biete bei neuen Kontakten zum Beispiel deine Hilfe und Unterstützung an.
Kannst du selbst bei Problemen nicht weiterhelfen, schau dich in deinen Netzwerken um. Vielleicht gibt es da jemanden, der genau diese Unterstützung bieten kann.
Und: Hab selbst den Mut, zu fragen, wenn du Hilfe brauchst und lass diese Hilfe dann auch zu.
Hast du einen großen Freundes- bzw. Bekanntenkreis, ist das beim Netzwerken natürlich hilfreich. Je größer, desto schneller wächst auch dein Zirkel. Denn: die beste Freundin meiner Freundin kann so übel nicht sein und wer gibt da nicht gern einen Vertrauensvorschuss.
Halte Ausschau nach "bunten Hunden"
In jedem Freundeskreis gibt es Vermittler mit der natürlichen Begabung, soziale Kontakte zu knüpfen und Leute miteinander bekannt zu machen. Diese "bunten Hunde" sind besonders wertvoll für den Aufbau deines Netzwerks. Denke an die enorme Anzahl an Kontakten, die so auch schnell zu deinen Kontakten werden.
Vorsicht vor Netzwerkvampiren
Auch das gibt es: Sei auf der Hut vor so genannten „Netzwerkvampiren“. Gemeint sind Leute, die nur darauf aus sind, die wichtige Informationen aus dir heraus zu saugen. Sie haben gar nicht die Absicht, den Netzwerkgedanken zu pflegen. Du erkennst sie daran, dass sie niemals oder nur ganz selten wertvolle eigene Infos oder Ratschläge preisgeben.
Stay tuned - Immer schön dran bleiben
Vorsicht. Wir haben es schon erwähnt: Netzwerken ist kein unkontrolliertes Sammeln von Visitenkarten. Wer Kontakte knüpft, darf nie aus den Augen verlieren, dass Kontakte auch gepflegt werden müssen. Denn Netzwerken basiert auf auf Vertrauen - und das wächst nicht von heute auf morgen.
Ähnlich wie ein Obstbäumchen, dass über einige Jahre gehegt und gepflegt werden will, bevor es die ersten Früchte trägt, braucht auch erfolgreiches Netzwerken eine gute Betreuung - und Zeit. Ist das Netz dann jedoch geknüpft, kann getreu dem Motto: "Eine Hand wäscht die andere" die Ernte eingefahren werden. Deshalb solltest du das Netzwerk beschränken und nur so viele Adressen in deinen Kreis aufnehmen, zu denen du regelmässig und ohne Anstrengung Kontakt halten kannst.
Die einfachste Gelegenheit, sich mal wieder in Erinnerung zu bringen, sind übrigens Geburtstage. Eine Geburtstags-Email, oder noch schöner, eine Glückwunschkarte zu schreiben, ist schnell gemacht und bringt dir nicht zu unterschätzende emotionale Bonuspunkte.
Jobsuche: Von flüchtigen Bekannten bekommst du oft die besten Tipps
Und noch etwas ist rund um das Networking interessant. Wer einen Job sucht, sollte den Kreis seiner flüchtigen Bekanntschaften ausbauen. Anders als man zunächst glauben möchte, sind es nicht die starken Kontakte - also die Personen, zu denen wir eine enge Beziehung pflegen und die wir besonders oft sehen, die uns zu Jobs verhelfen. Wie Studien beweisen, sind es meist schwache Kontakte, die den entscheidenden Tipp geben.
Was einleuchtet. Personen, die sich in deinem engsten sozialen Kreis befinden, haben auch nur die gleichen Infos wie du. Je weiter der Kontakt von dir entfernt ist, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Kontakt wichtige Informationen hat, die du noch nicht kennst.
Netzwerken übers Internet - LinkedIn, Xing und Co
Das Internet hat das Netzwerken insgesamt einfacher gemacht. Schneller und effektiver als im Netz kann man keine Gleichgesinnten treffen. Zahlreiche Plattformen wie xing.com oder LinkedIn, das weltweit größte Netzwerk für Businesskontakte, helfen beim Kontakte knüpfen.
Bist du neu im Netzwerk, schau, ob du bereits bekannte Personen im Netzwerk wieder findest und kontaktiere sie. Zum Beispiel frühere Kollegen. Auch Gruppen, in denen du dich durch fachliche Hilfe, das Beantworten von Fragen etc. bekannt machen kannst, sind hilfreich. Auf LinkedIn gibt es mehrere tausend Gruppen nur für Frauen.
Auch für zukünftige Bewerbungen ist ein ansprechendes Online-Profil wichtig. Immer mehr Personalchefs verschaffen sich im Internet einen ersten Eindruck von interessanten Bewerbern, bevor sie sie überhaupt zum Vorstellungsgespräch einladen.
Auf Online-Plattformen optimal darstellen
Spannender Nebeneffekt: Viele Personalverantwortliche großer Firmen und Headhunter suchen auf diesen Online-Plattformen aktiv nach neuen Mitarbeitern. Daher achte darauf, dass das Profilfoto dich wirklich gut trifft und du sympathisch und authentisch wirkst. Denn fast nichts bleibt so im Gedächtnis, wie ein Bild. Vor allem ein Schlechtes.
Verwende außerdem viel Sorgfalt darauf, deine bisherigen Jobs und Qualifikationen darzustellen. Du willst dich einem zukünftigen Arbeitgeber präsentieren. Stell also dein Licht nicht unter den Scheffel, sondern verfass ein Werbeschreiben für die eigene Person.
Dass manche private Infos rund um deine Person oder auch zu persönliche Fotos besser offline bleiben sollten, versteht sich sicher von selbst.
Job- und Karrieremessen helfen beim Netzwerken
Neben den Onlineplattformen bieten auch Job- und Karrieremessen Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen. Eine Jobmesse, die sich speziell auf Frauen spezialisiert hat, ist zum Beispiel die women&work in Bonn. Einmal im Jahr hast du hier hier die große Gelegenheit, gleich mit Personalverantwortlichen von 100 Topunternehmen zu sprechen und an Workshops, Podiumsdiskussionen oder Vorträgen teilzunehmen. Der Eintritt ist kostenfrei.
Dein Hobby als Kontaktbörse nutzen
Was nun nicht unbedingt heisst, dass du eine Mitgliedschaft im nächsten Golfclub anstreben sollst, weil das ein Garant für beruflich interessante Kontakte sei. Vor allem dann nicht, wenn du dich noch nie für Ballspiele interessiert hast. Von der Bewegung an frischer Luft ganz zu schweigen. Wer dagegen authentisch bleibt, sich nicht verbiegt und die Sportart in erster Linie nach seinen persönlichen Interessen wählt, hat gute Chancen im Sportverein und Co die richtigen Leute zu treffen. Und das gilt dann selbstverständlich auch für den Golfclub :-)
Die Welt ist ein Dorf - Jeder kennt jeden über sechs Ecken
Vielleicht wird der Aufbau von Netzwerken auch einfach überbewertet :-) Schließlich hat schon der amerikanische Psychologe Stanley Milgram erkannt: Jeder Mensch kennt jeden anderen beliebigen Menschen auf der Welt über rund sechs Ecken. Was bedeutet, dass das Netzwerk eines jeden schon jetzt groß genug wäre, die ganze Welt zu umspannen. Warum also noch Kontakte knüpfen? :-)
Spaß beiseite: Dieses sogenannte "kleine Welt Phänomen" klingt unglaublich, ist aber mittlerweile durch Jure Leskovec von der Carnegie Mellon University und Eric Horvitz von Microsoft Research tatsächlich bewiesen. Die beiden untersuchten in einer wahren Fleißarbeit im Jahr 2006 die Unterhaltungen, die über rund 240 Millionen Instant Messenger Accounts geführt wurden. Wer hat also mit wem Nachrichten ausgetauscht? Das erstaunliche Ergebnis: Durchschnittlich waren alle überprüften 240 Millionen Menschen tatsächlich miteinander über 6,6 andere Menschen bekannt. Jeder kennt jeden über 6 Ecken. Also wir uns auch? :-)
Artikel von amenita.de Redakteurin Bettina Schipper