Erste Hilfe bei Werbeanrufen - So stoppst du nervige Telefonwerbung

Bild: ©eyeofsamara / photocase.de

Lästige Telefonwerbung kommt in der nach oben offenen Richter-Scala für Belästigung gleich hinter Drückerkolonnen. „Einen wunderschönen guten Abend, wie gut, dass Sie zu sprechen sind ..." So oder ähnlich hört sich das gespielt freundliche Bla-Bla der Call-Center an, die täglich unerwünschte Anrufe machen und uns damit belästigen. Und immer verlaufen diese Gespräche gleich: Im freundschaftlichen Plauderton, bei dem sie dich immer wieder beim Namen nennen - das soll wohl Vertrautheit schaffen - wird zunächst eine kurze Umfrage angekündigt, diese mit dem Hinweis auf die Chance eines Millionengewinns schmackhaft gemacht, um dann auf den eigentlichen Zweck des Anrufs zu kommen: Dir ein Werbeangebot zu machen. Dabei sind diese "Cold Calls" - also Telefonwerbung von Firmen mit denen man bislang nicht in Geschäftskontakt stand und die den Angerufenen daher kalt erwischen - seit 2004 in Deutschland verboten. Immerhin dürfen Callcenter seit einiger Zeit ihre Telefonnummer bei Werbeanrufen nicht mehr unterdrücken. Tun sie es doch, werden hohe Geldstrafen fällig. Doch was tun, wenn die Telefonspammer dich trotzdem belästigen?

 

 

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Telefonwerbung, nein danke. Doch was können wir armen Verbraucher tun, wenn die Telefonwerber erbarmungslos zuschlagen und uns ständig belästigen? Wir haben die besten Tipps zusammengestellt, um lästige Callcenter-Mitarbeiter in die Flucht zu schlagen.

 

1. Kostenloser Eintrag in Robinson-Listen als Schutz vor Werbung

 

Wer Telefonterror mehr als leid ist, kann sich zum Schutz online in eine sogenannte Robinson-Liste der Informations- und Schutzgemeinschaft
der Internetnutzer in Deutschland eintragen. Faire Werbeunternehmen gleichen diese regelmässig mit ihrem Datenbestand ab und lassen die dort Eingetragenen unbehelligt von Werbeanrufen. Leider finden sich im Akquise-Geschäft auch schwarze Schafe, so dass es keine Garantie gibt, dass der Eintrag auch tatsächlich von allen Firmen beachtet wird.
Hier findest du Infos zur Robinsonliste

 

2. Sei zurückhaltend mit der Herausgabe deiner privaten Telefonnummer

Kleinanzeigen, Bestellungen im Internet – es gibt viele Situationen, in denen nach der privaten Nummer gefragt wird. Eine Fundgrube für Firmen, die ihr Geld mit dem lukrativen Verkauf von Adressen machen. Wenn du nicht möchtest, dass deine Telefonnummer Werbefirmen in die Hände fällt, gib deine Telefonnummer nur dann an, wenn es unbedingt nötig ist.

 

Wer seine private Nummer nicht herausgeben möchte, es aber nicht so deutlich sagen will, kann auch die kostenlose Abwimmelhotline "Frank geht ran" nutzen. Bluff doch mal und gib einfach Franks Nummer als deine eigene weiter. Ruft dein Verehrer dann an, hört unter (0 163) 1 73 77 43 statt deiner lieblichen Stimme nur die automatische Ansage von Frank. Und die sagt im Klartext, dass von dir keine weitere Kontaktaufnahme erwünscht ist. (Vielleicht eine Idee für allzu hartnäckige Verehrer? :-)

 

3. Meldung bei den Verbraucherzentralen

Wirst du von Telefonwerbung belästigt, frage freundlich und wie beiläufig nach Namen des Anrufers, der Firma und dem Grund des Anrufs. Notiere dir auch Datum und Uhrzeit. Lass dich nicht auf ein weiteres Gespräch ein und lege gleich auf. Die Verbraucherzentralen sammeln deine Angaben und leiten rechtliche Schritte gegen Telefon-Spammer ein.
Hier findest du die Adressen der Verbraucherzentralen.

 

4. Telefon-Werber mit Gegenskript in den Wahnsinn treiben

Viele Callcenter arbeiten mit vorgefertigten Leitfäden, in denen von der Begrüßung bis zur Verabschiedung schriftlich niedergelegt ist, wie das Gespräch ablaufen soll und wie mögliche Einwände des Kunden am Besten entkräftet werden. Wer beim nächsten Werbeanruf ein wenig Spaß haben möchte, kann den Spieß einfach umdrehen, sich folgendes Gegenwehr-Skript neben das Telefon legen und den Werber in Fragen verstricken. Hilft zwar nicht direkt gegen die Telefon-Mafia, aber macht gute Laune ...

 

5. Schadenfreude ist die schönste Freude

Und zu guter Letzt noch ein Tipp zum Schmunzeln: Medienprofi Elmar Denkmann wehrt sich stellvertretend für alle von Telefonwerbung Belästigten und dreht den Spieß um. Bei jedem unerlaubten Werbeanruf nimmt er die Werber hoch, indem er in die skurrilsten Rollen schlüpft. So mutiert er mal zum 95 jährigen Opa, der leichte Beute für den Werber zu sein scheint, mal missdeutet er den Anruf als Flirtversuch oder mimt einen Schwerhörigen. Die Gespräche werden für die Internetseite nicht-anrufen.de aufgezeichnet und stehen hier als MP3-Dateien zum Anhören und schadenfrohem Mitlachen bereit.