Du bist eine echte Weltenbummlerin und liebst es, zu fliegen und neue Länder und Kulturen zu entdecken? Dann hast du sicher auch so manche Panne erlebt, die Flugreisen mit sich bringen können. Der Klassiker: Während du voller Vorfreude mit gepackten Koffern auf dem Flughafen sitzt, kommt plötzlich die Meldung, dass dein Flug Verspätung hat oder sogar ganz ausfällt. Aber auch andere Sorgen können dich treffen. Dein Koffer kommt nicht am Reiseziel an, Jetlag oder Reiseübelkeit machen dir zu schaffen, oder - gerade bei Langstreckenflügen, deine Gesundheit leidet. Ja, es gibt schon einige unangenehme Dinge, die dir die Reiselaune so richtig verderben können. Aber keine Panik, wir haben die Lösung für dich! Wir verraten dir, wie du die schlimmsten Flugsorgen ganz locker in den Griff bekommst oder erst gar nicht entstehen lässt. Damit es dann nur noch heißt: „Entspannt zurücklehnen und auf dein Traumziel freuen.“
1. Flug verspätet oder annulliert? - So gibt es Schadensersatz
Du hast alles perfekt geplant. Die Koffer sind gepackt, du bist startklar, im Zweifel schon pünktlich am Flughafen - nur um zu erfahren, dass dein Flug leider Verspätung hat, oder gar komplett storniert wurde. Alles, was du siehst, sind ein paar dürre Worte auf der Abflugtafel, die das Potential haben, eine ganze Reiseplanung durcheinander zu wirbeln. Vielleicht verpasst du so einen Anschlussflug, kommst nicht ins reservierte Hotelzimmer oder verpasst einen wichtigen Termin. Aber was kannst du tun, um dieses Problem im Vorfeld, so gut es geht, auszuschließen?
Zum einen solltest du genug Zeitpuffer zwischen deinen Flügen einrechnen. So kommst du nicht in Stress, wenn es mal zu einer kleinen Verspätung kommt. Zum anderen solltest du deine Flugdaten immer im Blick haben, um dich vorab über mögliche Streiks oder ungünstige Wetterbedingungen zu informieren. Aber auch dann bist du nicht vor plötzlichen Verspätungen oder Stornierungen geschützt.
Immerhin waren 30 Prozent aller Passagiere in Deutschland im ersten Quartal 2023 von einer Flugverspätung betroffen. Wobei nicht nur Billigflieger wie Ryanair, sondern auch Dickschiffe wie die Lufthansa und ihre Tochtergesellschaften unpünktlich waren. Am schlimmsten traf es Passagiere, die vom Flughafen Frankfurt abheben wollten. Von 5,6 Millionen Passagieren in 2023 mussten sich über 2 Millionen in Geduld üben, weil sich ihre Flüge verspäteten.
Auch komplette Stornierungen wegen Überbuchung der Maschine kommen öfter vor, als man denkt, und gehören zum Alltag auf Flughäfen. Um Verluste zu verhindern, wenn Reisende den Flug nicht antreten können, buchen Fluggesellschaften quasi vorbeugend 10% Passagiere mehr ein, als in den Fliegern Platz haben.
Passiert dir eines dieser Übel, wird dein Flug also wegen Überbuchung storniert oder hat er mehr als drei Stunden Verspätung, musst du nicht leer ausgehen. Die sogenannte EU-Fluggastrechte-Verordnung (EG) Nr. 261/2004 meint es in diesem Fall gut mit dir und gibt dir einen Anspruch von bis zu 600 Euro. Dabei ist es unerheblich, ob du deinen Flug teuer bezahlt oder gar einen Billigflug über Blind Booking gebucht hast.
Allerdings muss es sich um einen sogenannten EU-Flug gehandelt haben. Der ist dann gegeben, wenn entweder dein Flieger in der EU startet oder dein Zielflughafen in der EU liegt und du mit einer europäischen Airline fliegst.
Sind außergewöhnliche Umstände wie z.B. Verspätung oder Naturkatastrophen, politische Unruhen oder allgemeine Sicherheitsrisiken Grund für die Verspätung oder Stornierung, hast du leider richtig Pech. Dann entfällt nämlich dein Anspruch auf Entschädigung und die Fluglinie ist fein raus.
Um deine Entschädigung zu erhalten, musst du dich direkt an deine Fluggesellschaft wenden und einen schriftlichen Antrag stellen. Erfahrungsgemäß sind Fluglinien bei Ansprüchen auf Schadensersatz nicht besonders kooperativ, zum Beispiel werden Anfragen oft nicht oder nur verzögert beantwortet.
Wesentlich einfacher und schneller kannst du deine Rechte über eines der Fluggastrechte-Portale wie Airhelp durchsetzen. Und das ganz ohne finanzielles Risiko für dich. So wird nach kurzer positiver Überprüfung des Falls dein Anspruch gegenüber der Fluglinie geltend gemacht. Fällt also bei einem Flug zum Beispiel mit Billigflieger Ryanair nach Verspätung eine Entschädigung an, kümmern sich Fluggastrechte-Portale in deinem Namen um deine Ansprüche gegenüber der Fluglinie. Auch dann, wenn das Ganze vor Gericht geht.
Die Portale behalten nur dann eine Provision ein, wenn sie deine Ansprüche erfolgreich durchgesetzt haben. Bei Airhelp sind das 35 Prozent, wird ein Gerichtsverfahren nötig, 50 Prozent. Was viele nicht wissen: Ansprüche gegen die Airline können bis zu drei Jahre rückwirkend geltend gemacht werden.
2. Verlorenes oder beschädigtes Gepäck - So gibt es Ersatz
Du bist am Zielflughafen angekommen und möchtest eigentlich nur noch aus dem Flughafengebäude raus, ins Hotel und unter die warme Dusche? Die Gepäckbänder drehen und drehen sich, die Kofferberge auf den Laufbändern werden immer kleiner, aber von deinem Koffer ist weit und breit nichts zu sehen? Ein Alptraum. Geht ein Koffer verloren, ist das superärgerlich. Schließlich findet sich im Koffer genau all das, von Kleidung bis hin zu Kulturtasche und Medikamenten, auf die du eben auf gar keinen Fall auf deiner Reise verzichten wolltest.
Also was kannst du tun, damit ein solcher Kofferverlust möglichst nicht passiert. Ein erster Schritt wäre, dein Gepäck immer gut zu kennzeichnen, und abzuschließen. Wird dein Koffer zum falschen Ziel transportiert oder bleibt irgendwo liegen, kann er so schneller zurück zu dir gelangen. Unbedingt solltest du auch wichtige oder wertvolle Sachen immer im Handgepäck mitnehmen. So hast du sie bei dir und musst dir keine Sorgen machen, dass sie verloren gehen oder gestohlen werden.
Ich spreche aus Erfahrung. Vor einigen Jahren war ich bei der Kofferaufgabe abgelenkt und hab meinen Laptop in der unverschlossenen Seitentasche meines Koffers vergessen. Kaum in Barcelona angekommen, war ich die erste am Kofferband und konnte so den Koffer sofort in Empfang genommen. Mein ungutes Gefühl während des Fluges wurde leider bestätigt. Die Seitentasche war leer. Offensichtlich war der Laptop bereits beim Ein- oder Ausladen des Koffers entdeckt und entwendet worden. Die Fluggesellschaft sah sich nicht in der Verantwortung und ich war um ein fast nagelneues Notebook, samt offen einsehbarer Passwörter ärmer.
Was aber nun tun, wenn das komplette Gepäckstück auf dem Flug verloren geht oder beschädigt wird?
Taucht dein Koffer trotz längerer Wartezeit nicht auf dem Gepäckband auf, ist der "Lost-and-Found-Schalter" deiner Fluggesellschaft die erste Anlaufstelle. Dort musst du eine Verlustmeldung ausfüllen, in der du dein Gepäck genau beschreibst und deine Kontaktdaten angibst. Nach Verlustmeldung bekommst du eine Referenznummer, mit der du den Status deines Gepäcks online verfolgen kannst.
Vor Ort darfst du dir notwenige Sachen wie Schlafshirt, Unterwäsche, Zahnbürste etc. selbst beschaffen. Die Quittungen bitte aufbewahren, die Fluglinien sind verpflichtet, Kosten für diese notwenigen Artikel zu übernehmen.
Die Fluggesellschaft hat insgesamt 21 Tage Zeit, um dein Gepäck zu finden und es dir zuzustellen. Ist es nach dieser Frist noch nicht wieder aufgetaucht, gilt es als endgültig verloren und du kannst eine Entschädigung beantragen. Die Haftungshöchstgrenze der Fluggesellschaft liegt bei rund 1.500 Euro pro Reisenden. Ersetzt wird allerdings nicht der Neuwert, sondern nur der Wert, den der Inhalt des Koffers zum Zeitpunkt der Reise noch hatte.
Hier ist es hilfreich, wenn du den Inhalt deines Gepäcks mit Rechnungen oder Fotos beweisen kannst. Wurde dein Gepäck während des Transports beschädigt oder aufgebrochen, reklamiere es noch am Flughafen. Du hast dann sieben Tage Zeit, um eine schriftliche Beschwerde bei deiner Fluggesellschaft einzureichen. Hebe zu Beweiszwecken deine Bordkarte und den so genannten Claim-Abschnitt - also den kleinen Gepäckaufkleber - auf. Auch Fotos von deinem beschädigten Gepäck sind hilfreich, um den Schaden zu dokumentieren.
3. Vorbeugen gegen Jetlag, Reisekrankheit und andere Wehwehchen
Wer nach einem Langstreckenflug in einer anderen Zeitzone gelandet ist, wird es kennen. Statt voller Energie in den Urlaub zu starten, fühlst du dich nur müde, schwindelig, appetitlos und schlapp und schleppst dich förmlich durch den Tag. Der Jetlag hat zugeschlagen.
Ein zugegeben unangenehmes Phänomen, dass entsteht, sobald man schnell über mehrere Zeitzonen reist. Verantwortlich dafür ist deine innere Uhr, die dir grundsätzlich sagt, wann du schlafen und wann du wach sein sollst und sich zu diesem Zweck nach dem Sonnenlicht richtet. Wird es dunkel, schüttet dein Körper ein Hormon namens Melatonin aus, das dich schläfrig macht. Wenn es hell wird, stoppt die Melatonin-Produktion, und du wirst wach.
Reist du nun über mehrere Zeitzonen, kommt deine innere Uhr durcheinander. Sie ist noch auf die Zeitzone deines Abflugortes eingestellt, während du dich jetzt in einer ganz anderen Zeitzone befindest. Das heißt, du bist wach, wenn du eigentlich schlafen solltest, und umgekehrt.
Und wie kannst du den Jetlag etwas erträglicher machen?
Um deinen Jetlag zu reduzieren, solltest du deinen Schlaf-Wach-Rhythmus schon vor der Reise an die neue Zeitzone anpassen. Es hilft, wenn du deine Schlafenszeiten jeden Tag um eine Stunde verschiebst, je nachdem, ob du nach Osten oder nach Westen fliegst.
Wenn du zum Beispiel von Deutschland nach New York fliegst, solltest du drei Tage vor der Reise jeden Tag eine Stunde später ins Bett gehen und aufstehen. Wenn du von Deutschland nach Bangkok fliegst, solltest du drei Tage vor der Reise jeden Tag eine Stunde früher ins Bett gehen und aufstehen. So bist du schon mal auf die Zeitverschiebung eingestellt und hast weniger Probleme, dich an die neue Zeitzone zu gewöhnen.
Zum anderen ist es hilfreich, während des Fluges viel Wasser zu trinken, Alkohol und Koffein zu meiden und sich regelmäßig zu bewegen. Echte Profis stellen außerdem bereits mit dem Abheben des Fliegers ihre Uhr auf die Zeit am Zielort ein. Und nach der Ankunft solltest du dich unbedingt gleich dem Tageslicht aussetzen, um deine innere Uhr zu synchronisieren.
Und wenn das alles nichts nützt? Dann kannst du zur Not auch Melatonin-Tabletten einnehmen, die dir beim Einschlafen helfen.
Wenn die Reisekrankheit zuschlägt
Du bist im Flugzeug und fühlst dich plötzlich schlecht, dir ist schwindelig, übel, du schwitzt und hast Kopfschmerzen? Das hört sich sehr nach Reisekrankheit an. Eine Störung des Gleichgewichtssinns, die häufig durch das Schaukeln auf hoher See, aber eben auch durch die Bewegung eines Flugzeugs ausgelöst werden kann.
Das Ergebnis ist das Gleiche, man fühlt sich megaschlecht und möchte einfach nur noch festen Boden unter den Füßen haben. Zum Glück gibt es aber einige Tipps, mit denen du der Reisekrankheit vorbeugen oder sie lindern kannst.
Zum einen solltest du vor dem Flug keine schweren oder fettigen Mahlzeiten zu dir nehmen, sondern lieber leichte Snacks, wie Obst oder Cracker. So vermeidest du, dass dein Magen rebelliert. Zum anderen solltest du einen Platz am Fenster über den Tragflächen wählen, wo die Bewegung am geringsten ist. So kannst du dich besser orientieren und der Schwindel ist weniger stark. Außerdem solltest du nicht nach unten auf Bildschirm oder Handy schauen, sondern deinen Blick auf einen festen Punkt, wie den Horizont, richten. Auch das vermeidet, dass dein Gehirn widersprüchliche Signale bekommt und dir übel wird.
In besonders schlimmen Fällen helfen auch Ingwer-Kapseln, Reise-Kaugummis oder Pflaster, die Übelkeit zu lindern. Ingwer wirkt beruhigend auf den Magen und hat keine Nebenwirkungen. Kaugummis oder Pflaster enthalten dagegen meistens Dimenhydrinat, ein Medikament gegen Übelkeit, das zwar gut hilft, aber einen Nachteil besitzt. Es kann kurzfristig ziemlich müde machen.
Und außerdem: Trink während des Fluges viel Wasser, um deinen Flüssigkeitshaushalt aufrechtzuerhalten, dehne dich regelmäßig und unternimm kleine Spaziergänge durchs Flugzeug, um die Durchblutung zu fördern.
So beugst du Thrombosen vor, die durch langes Sitzen entstehen können. Und zu guter Letzt ist es sicher nicht die schlechteste Idee, bei hustenden oder niesenden Mit-Passagieren die gute alte FFP2 Maske wieder zu entdecken.