Warentest testet Kajalstifte - Einen guten Kajal gibt's auch für kleines Geld
Mein Schmink-Aufwand am frühen Morgen hält sich wirklich in Grenzen. Ein wenig Kajal, einen Hauch Rouge auf die Wangen, Wimpertusche und fertig ist das Styling. Lange hab ich dabei nach dem wirklich perfekten Kajalstift gesucht. Mal war die Mine zu trocken und bröckelig, vom nächsten war schon nach zwei Stunden nichts mehr zu sehen und beim dritten Kajal reagierten meine Augen mit einer dicken Allergie.
Nun hat sich die Stiftung Warentest dem Thema Kajal angenommen und im Heft 10/2008 insgesamt 16 unterschiedliche Stifte auf Herz und Nieren, oder sollte man besser sagen auf Deckkraft, Haltbarkeit, Handling und Schadstoffe untersucht. Insgesamt 480 Probandinnen hatten dabei das Vergnügen, eine ganze Woche lang eines der Testexemplare aufzutragen. Im Test vertreten waren zwei unterschiedliche Gruppen von Kajalstiften, zum einen die herkömmlichen Kajalstifte zum Anspitzen - hier gingen insgesamt 11 Stifte ins Rennen, zum anderen 5 Kajal-Automatikstifte mit Miene zum Herausdrehen.
Das Ergebnis verbreitet Hochstimmung unter allen weiblichen Sparfüchsen, denn der Test verrät: Gute Qualität gibt es auch für kleines Geld. Bestes Beispiel: Der „Long-lasting eye pencil“von Essence, mit 1,49 Euro der günstigste Kajal im Test, ist ein echter Kauftipp. Der Automatikstift gehört mit der Note „gut“ (1,9) zu den besten Produkten in diesem Warentest und liess dabei zahlreiche wesentlich teuere Kajalstifte - den teuersten zum Preis von 18 Euro! - hinter sich. Das ist einen großen Applaus wert, vor allem weil die Note „gut“ im Test nur insgesamt fünf Mal vergeben wurde. Der Großteil der Kajals konnte lediglich „befriedigend“ abschneiden.
Ebenso gut (1,9) wie der Essence-Kajal kam bei den Testerinnen der „Contapharm Eye Care Liner“ (6,50 Euro) an. Noch ein klein wenig besser fiel die Beurteilung der beiden mit „gut“ (1,8) bewerteten Testsieger „Manhattan Khol Kajal Eyeliner“ (3,25 Euro) und der Automatikstift „Nivea Beaute Stay On Eye Pencil“ (6,50 Euro) aus. Etwas schlechter, aber trotzdem auch noch „gut“ (2,0) der mit 13,50 Euro allerdings nicht ganz günstige „Clarins Crayon Yeux“.
Peinlicher Ausreißer nach unten: Der - mit Abstand - teuerste Kajal-Stift im Test war gleichzeitig auch der Schlechteste. Ganze 18 Euro müssen Käuferinnen des „Clinique Quickliner for eyes“ auf die Ladentheke blättern. Das Testergebnis fällt dagegen mehr als bescheiden aus. Gerade noch „befriedigend“ (3,4) lautete das überraschende Urteil der Probandinnen. Neben der nur mittelmässig haltbaren Farbe, sorgte insbesondere seine schlechte Handhabung für Minuspunkte – die Mine lässt sich nur schlecht heraus- bzw. gar nicht zurückdrehen.
Wer Wert auf besonders schöne farbintensive Linien legt, soll übrigens nach Meinung der Testerinnen zum „Crayon yeux von Clarins“ und dem „Khol Kajal Eyeliner“ von Manhattan greifen. Beide Kajals sind zum Anspitzen, Clarins liefert den Anspitzer gleich mit. Die beste Haltbarkeit bietet der Automatikstift „Stay On Eye Pencil“ von Nivea Beauté.
Und noch eine gute Nachricht zum Schluss: In keinem der Kajalstifte wurden Schadstoffe gefunden und auch die Kontaktlinsen-Trägerinnen unter den Testerinnen kamen bestens mit den Stiften aus.